SAFETY LAST

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Bildrechte Astrid Wilde

Dekan Jochen Wilde überreichte in der Passauer Stadtpfarrkirche Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz Urkunde und Wein zum Dienstjubiläum.

Die berühmte und 100 Jahre alte Szene aus dem Stummfilm „Safety last“, das den Hauptdarsteller Harold Lloyd zappelnd am Zeiger einer Uhr eines Wolkenkratzers hängend zeigt, stand im Mittelpunkt der Predigt von Dekan Jochen Wilde beim Silvestergottesdienst in der Passauer Stadtpfarrkirche. Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz gestaltete den Gottesdienst musikalisch und wurde für seinen 25-jährigen Dienst geehrt.


Zu Beginn des Gottesdienstes gedachten die Gläubigen der Opfer des schrecklichen LKW-Unfalls vom Freitag, 29. Dezember in der Passauer Bahnhofstraße. Für die beiden Verstorbenen, eine 37-jährige Mutter und deren 11-jährige Tochter, zündete Dekan Jochen Wilde jeweils eine Kerze an und bat die Gemeinde um eine Schweigeminute.
„Safety last" (Sicherheit zuletzt!) so lautete der englische Titel eines Films, der in die Filmgeschichte einging. Die Filmszene des am Uhrzeiger zappelnden Harold Lloyd mache deutlich, wie sehr wir an der Zeit hängen, so Dekan Wilde in seiner Predigt. Der Jahreswechsel sei ein Moment, in dem die Zeit selbst zum Thema werde. Viele fragten sich was kommt, seien verunsichert. Dabei war trotz der ganzen Krisen der letzten Jahre, das Leben nie so stabil und planbar wie heute. „Für die absolute Mehrheit der Menschen in unserem Land gilt, dass sie eben nicht in der Luft hängen wie Harold Lloyd“. Das Problem unseres Landes sei die fehlende Bereitschaft sich auf Veränderungen einzulassen. Aber Leben sei Veränderung, von der allerersten Minute an. Wenn sich gar nichts mehr verändere, sei man im Allgemeinen tot.
Auch das neue Jahre werde Veränderungen mit sich bringen, im Großen wie im Kleinen, zum Guten wie zum Schlechten hin. Das Leben hänge eben nicht am Zeiger einer großen Uhr, betonte Dekan Wilde zuversichtlich, „sondern hängt einzig und allein an der Liebe Gottes und wenn ich falle, vertraue ich darauf, dass ich nicht tiefer fallen kann als allein in Gottes Hand!“
In diesem Gottesdienst wurde auch Kirchenmusikdirektor Ralf Albert Franz für seinen 25-jährigen Dienst als Kirchenmusiker geehrt. Am 01. Januar 1999 war er in den kirchlichen Dienst der Evang.-Luth. Kirche in Bayern eingetreten.
Unter großem Beifall der versammelten Gemeinde überreichte ihm Dekan Jochen Wilde eine Urkunde und eine Flasche Wein „für den Silvesterabend“.
Foto: Astrid Wilde, Text: Wilde/Mauch